Eine kurze Klarstellung zur Verwendung von Angelblei vorweg
Wir möchten an dieser Stelle etwas vorwegnehmen. Angeln hat eine lange Tradition mit vielen bewährten, tollen Techniken, Tricks und Montagen. Blei ist beim Angeln bisher ein grundlegender Bestandteil, im wahrsten Sinne des Wortes. Wir wollen nicht den Teufel an die Wand malen oder über irgendjemanden urteilen – wir haben lange selbst erfolgreich mit Blei geangelt – jedoch wurden auch über eine sehr lange Zeit Trinkwasserrohre aus Blei gefertigt, bis die Gefahr erkannt wurde.
Für uns Angler sollte die Gesundheit der Fische, der Gewässer und der Natur insgesamt von höchster Bedeutung sein, da wir uns mit unserer Leidenschaft direkt in ihr bewegen. Von nun an existieren mit FISHSTONE’s Produkten einfache, funktionale und vor allem fängige Alternativen zum Angeln mit Blei. Also lasst uns gemeinsam etwas Neues im Angelbereich bewirken. Unsere Innovationen liefern eine ganzheitliche, flexible Alternativlösung für die Verwendung von Angelgewichten.
Wenn du mehr über das Thema wissen willst, haben wir hier für dich einige Erkenntnisse unserer Arbeit zusammengestellt.
ZAHLEN UND FAKTEN ZU BLEI BEIM ANGELN
Angler bringen derzeit große Mengen Blei in die Angelgewässer ein. In der Dokumentation wie viel Blei Angler in die Angelgewässer eintragen, nimmt Dänemark die Vorreiterposition ein. Dänemark liefert eine detaillierte Studie, wonach vor dem Bleiverbot 97-170t Blei jährlich den dänischen Gewässern durch Angler zugeführt wurden. Die Zahlen der einzelnen Staaten variieren stark. So ergab die Recherche den unbestätigten Wert von 660t pro Jahr in Deutschland bis hin zu 1000t in Polen. Der Gesamtbetrag des Bleis, das beim Angeln pro Jahr europäischen Gewässern zugeführt wird, liegt zwischen 2000 und 6000 Tonnen.
Gerade die Mengen des von Anglern verbrauchten Bleis sind nicht als Bagatelle zu vernachlässigen, sondern sind verantwortungsbewusst zu behandeln. Es verlangt nach einem flexiblen, fängigen und natürlichen Ersatz für Bleigewichte, um unsere Gewässer, unsere Natur und am Ende auch unsere Leidenschaft zu schützen.
DER STOFF BLEI
Blei ist ein toxisches Schwermetall und zählt zu der Gruppe der europaweit 33 gefährlichen, prioritären Stoffe. Blei ist ein Bioakkumulator mit einer hohen Persistenz. Das bedeutet einfach ausgedrückt, die Bleipartikel und Oxide reichern sich in jeder Form von Lebewesen kontinuierlich an und sind nicht biologisch in der Umwelt abbaubar.
AUSWIRKUNGEN VON BLEI BEIM ANGELN
Blei ist im Wasser grundsätzlich schwer löslich. Jedoch gibt es Bedingungen, die das Auflösen oder Abtragen von Partikeln begünstigen. Dazu zählen saures Wasser oder andere chemische Prozesse. Von dem Blei in unseren Angelgewässern werden durch Reibung kontinuierlich Partikel abgelöst, welche auf diesem Weg in das Wasser, die Lebewesen und die gesamte Nahrungskette gelangen. Zwar sind Angelbleie teilweise mit Schutzschichten überzogen, doch dies gilt längst nicht für alle auf dem Markt befindlichen Produkte und auch die Schutzschicht kann sich unter den Umwelteinflüssen abnutzen und offene Stellen des Bleis freilegen.
Das Wasser und die Kleinstlebewesen können so also das Blei aufnehmen. Diese bilden die Grundlage der Nahrungskette für die meisten weiteren Lebewesen unter Wasser. Somit gelangt das Schwermetall in die Körper der Fische, welche wir Menschen essen. Jedoch nicht nur Fische, sondern besonders Vögel und andere Tiere sind von den giftigen Eigenschaften des beim Angeln verlorenen Bleis betroffen. So starben bis zum Verbot bestimmter Bleigewichtsgrößen im Jahr 1987 in Großbritannien jährlich schätzungsweise 4000 Schwäne an der Vergiftung durch Bleiangelgewichte, nachdem sie diese versehentlich fraßen. Wasservögel nehmen kleine Steine zur Zerkleinerung ihrer Nahrung im Magen auf, wobei sie den Unterschied zwischen einem Blei und einem Stein beim Fressen nicht bemerken. Die Bleivergiftung stellte somit die größte Einzeltodesursache für Schwäne in diesem Land dar. Dies ist nur ein Beispiel für die direkten Auswirkungen von Blei beim Angeln.
Über das Wasser wird schlussendlich der gesamte Nahrungskreislauf belastet. Das aufgenommene Blei lagert sich in unserem Körper ab und vergiftet diesen dauerhaft, da es sich im Körper nicht abbaut. Auf lange Sicht wirkt sich Blei schädlich auf das Gewässer, die heimische Biosphäre und schlussendlich auf die gesamte Nahrungskette aus.
Aus ökologischen Gesichtspunkten belastet der Bergbau mit Fördermengen von bis zu 6000t Blei jährlich die Umwelt zusätzlich. Die Förderung des fossilen Rohstoffes ist endlich. Sie erfordert einen hohen maschinellen und energetischen Aufwand ebenso wie die Schmelzprozesse und die Herstellung der unzähligen kleinen Bleigewichte. Während des Abbaus und der Produktion entstehen zusätzliche Belastungen für die Umwelt wie z.B. die Emission großer Mengen CO2 oder mit Schwermetall angereichertes Abwasser. Die Verarbeitung zu Angelgewichten findet dabei zu großen Teilen unter menschenunwürdigen Bedingungen statt. In den Fabriken arbeiten Menschen oft ohne Luftfilter und sind den giftigen Dämpfen alltäglich ausgesetzt. Aufwändige Lieferketten befördern die schweren Gewichte zumeist aus Asien nach Europa, um sie dann hier achtlos im Gewässer zu versenken. Um die volle Tragweite unserer Gewohnheit Blei als Angelgewichte zu nutzen, zu erkennen, ist es wichtig über den Tellerrand hinweg zu schauen. Nicht allein der Eintrag des Stoffes in unsere Heimischen Gewässer ist problematisch, sondern all die verschiedenen Prozesse, die in der Entstehung der unzähligen Bleigewichte ablaufen, sind Teil der Verantwortung, die wir übernehmen müssen, um unsere Umwelt zu schützen.
DIE GESETZGEBUNG ZU BLEI BEIM ANGELN
Auch die Gesetzgebung ist bereits auf die gefährliche Wirkung von Blei beim Angeln aufmerksam geworden. Bisher ist Dänemark das einzige Land mit einem umfassenden Verbot für den Import und den Verkauf von Bleigewichten für das Angeln. Weitere Staaten wie Kanada haben Verbote für spezielle Gewichtsklassen (z.B. Bleigewichte unter 50g) eingeführt. Seit 2022 ist das Angeln mit Blei in Katalonien (Spanien) gänzlich verboten. Auch unsere Nachbarn aus Österreich setzen bereits Verbote an einzelnen Gewässern in die Tat um und nicht zuletzt auch in Deutschland stehen erste Verbote ins Haus. Im europäischen Zusammenhang sind Gesetzesentwürfe zum ganzheitlichen Verbot von Angelzubehör aus Blei bereits immer stärker in der Diskussion und es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir auch gesetzlich beim Angeln von dem giftigen Schwermetall Abschied nehmen.
Blei ist ein Auslaufmodell und es ist nur eine Frage der Zeit bis zum Verbot. Bereitet euch bereits jetzt vor und steigt um!
Laut der Oberflächengewässerverordnung bestand bereits eine gesetzliche Richtlinie, dass prioritäre Stoffe (auch Blei) bis zum Jahr 2021 deutschen Gewässer nicht mehr zugeführt werden dürfen. Bei Betrachtung der jährlich verbrauchten Mengen ist es nur eine Frage der Zeit bis die Gesetzgebung den durch Angler verursachten Eintrag von Blei reguliert, gerade für den Fall, dass praktische Alternativen existieren. Aus diesem Grund laden wir euch ein bereits jetzt Teil einer zukunftsträchtigen Veränderung zu werden. Beginnt bereits jetzt mit dem Umstieg auf FISHSTONE‘s Alternativen und verharrt nicht in einer aussterbenden Vergangenheit – werdet Teil der Zukunft!